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Digitalisierung – eine große Chance für den Tourismus

Die Digitalisierung boomt, auch im Tourismus - laut jüngstem Bericht der Europäischen Investitionsbank setzen bereits 61 Prozent aller europäischen Betriebe auf digitale Prozesse. Claude Bulté, Regional Director Radisson Hotel Group Baltics & Spain, kennt die digitalisierte Arbeitswelt bereits aus seiner Zeit in China. Er sieht den Modernisierungsschub als große Chance für die Branche.

Digitalisierung im Tourismus

EIB-Bericht bestätigt eklatanten Digitalisierungsschub in Europa

Remote-Dienste, Telearbeit, Online-Sitzungen – wenn die Pandemie für die europäische Wirtschaft einen positiven Effekt hatte, dann ist es wohl der eklatante Zuwachs an Digitalisierung. Der aktuelle Bericht der Europäischen Investitionsbank (EIB) “Digitalisation in Europe 2021-2022: Evidence from the EIB Investment Survey” (Publikationsdatum: 5.5.2022) bestätigt nicht nur, dass der Prozess der Automatisierung im Zuge der Pandemie beschleunigt wurde, die Digitalisierung sei darüber hinaus in einem nie dagewesenen Grad in der europäischen Gesellschaft verankert. Gezeigt habe sich, dass jene Unternehmen, die bereits vor Corona Investitionen im Bereich der Technisierung getätigt hatten, resistenter in der Krise waren: Diese Betriebe waren nicht nur produktiver und innovativer, sie konnten auch höhere Löhne auszahlen und mehr Wachstum verzeichnen. Etwa die Hälfte der Unternehmen, die an der EIB-Umfrage teilnahmen, gaben an, Corona als Anlass zur Einleitung von Digitalisierungsschritten genommen zu haben.

Enormes Digitalisierungspotential in der Hotellerie

Auch die Hotellerie blieb vom aktuellen Digitalisierungs-Boom nicht unberührt: Der Mangel an Personal veranlasst immer mehr Hoteliers, Arbeitsprozesse in diversen Bereichen zu digitalisieren. Das Automatisierungspotential ist im Tourismussektor enorm, wie eine aktuelle Studie der Beratungsagentur h2c festgestellt hat: Von Marketing (potentielle Wachstumsrate: 46 Prozent) über den Verkauf (potentielle Wachstumsrate: 36 Prozent) bis hin zu den internen Arbeitsprozessen (potentielle Wachstumsrate: 25 Prozent) bestehe zukünftig enormes Wachstumspotential.

Die Radisson Hotel Group zählt dabei zu jenen Hotellerie-Unternehmen, die sich die Vorteile digitaler Werkzeuge bereits zunutze macht und laufend Modernisierungen vornimmt. Egal, ob im Bereich der Finanzen, Produktivität, Zusammenarbeit oder Gästekommunikation – digitale Prozesse haben bei Radisson bereits Einzug gehalten. Sie vereinfachen den Arbeitsalltag der Mitarbeiter*innen und optimieren den Gästeservice. Die Kommunikationsplattform hotelkit vernetzt bereits mehr als 200 Häuser der internationalen Hotelkette und ermöglicht die Kommunikation von Standards und vielem mehr über Hotelgrenzen hinweg. Claude Bulté, Regional Director Radisson Hotel Group Baltics & Spain, weiß jedoch, dass es in vielen Teilen Europas noch Aufholbedarf hinsichtlich Digitalisierung gibt. Mit uns sprach er über seine Erfahrungen während seiner Zeit in China und das Potential, das dieser Modernisierungsprozess für die Hotellerie birgt:

Wir brauchen digitale Prozesse, um dem Personalmangel die Stirn zu bieten.

Portrait Claude Bulte
Claude Bulté Regional Director Radisson Hotel Group Baltics & Spain

Sie haben für die Radisson Hotel Group bereits an zahlreichen Orten dieser Erde gearbeitet, unter anderem China. Wie etabliert sind digitale Prozesse dort im Vergleich zu Europa?

Ich würde durchaus behaupten, China ist uns in diesem Bereich um Jahre voraus. Handlungen, die in vielen Regionen Europas heute noch analog getätigt werden müssen, konnte ich während meines Chinaaufenthalts in den Jahren 2013, 2014 schon selbstverständlich auf digitalem Weg erledigen. Insofern fühlte ich mich bei meiner Rückkehr nach Europa wieder ein wenig in eine andere Zeit zurückversetzt. Zahlungen mit Bargeld, die papier-lastige Administration; die Notwendigkeit, Dinge noch per Hand zu signieren: Besonders im Osten Europas haben wir noch lange nicht das Digitalisierungsniveau des Fernen Ostens erreicht. Die Pandemie hat diesem Entwicklungsprozess jedoch einen beachtlichen Schub versetzt, sodass sich Dinge wie die E-Signatur, elektronische Bestellung und Bezahlung und letztendlich digitale Tools langsam ihren Weg in verschiedenste Bereiche unserer Gesellschaft bahnen.

Halten Sie digitale Prozesse in der Hotellerie für unverzichtbar, um mit den aktuellen Herausforderungen der Branche besser umzugehen?

Daran besteht für mich kein Zweifel. Wir sind in der Hotellerie besonders seit der Coronapandemie mit einem Mangel an Personal konfrontiert. Das betrifft nicht nur Positionen in Housekeeping, F&B oder der Rezeption, sondern auch den Bereich des Hotelmanagements.

Will ich meinen Gästen qualitativ hochwertigen Service bieten, ohne mein kleiner gewordenes Team völlig aufzureiben, muss ich meine Mitarbeiter*innen mit digitalen Tools in ihrem Arbeitsalltag unter die Arme greifen.

Portrait Claude Bulte
Claude Bulté Regional Director Radisson Hotel Group Baltics & Spain

Wir brauchen diese effizienteren digitalen Prozesse, um der aktuellen Herausforderung die Stirn zu bieten und für die Zukunft gewappnet zu sein: Immer mehr Hotelbetriebe erkennen das.

Mehr Effizienz durch digitalisierte Arbeitsprozesse!

Michael Santner ist Text Content Manager bei hotelkit.

Über den Autor

Michael Santner

Berichte von verarmten Dichtern während seines Studiums bewogen ihn dazu, seiner Passion an einem festen Arbeitsplatz nachzugehen. Im Marketing von hotelkit kümmert er sich darum, die Ideen seiner Kolleg*innen in spannende Geschichten zu verpacken.

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