Transparenz, bedingungslose Wertschätzung, angemessene Bezahlung, faire Arbeitsbedingungen, die Möglichkeit, zu wachsen – die Initiative Fair Job Hotels setzt sich seit 2016 für vorbildhafte Arbeitsverhältnisse in der Hospitality-Branche ein. Und das mit Erfolg. Immer mehr Hotels verpflichten sich den Standards der Wertegemeinschaft.
Geschäftsführerin Maria Mittendorfer ist seit ihrer Jugend eng mit der Tourismusbranche verbunden. Auf den Abschluss an den Tourismusschulen Salzkammergut folgte ein Studium der Internationalen Betriebswirtschaftslehre an der WU Wien. Seit 2018 setzt sich Maria Mittendorfer mit vollem Elan dafür ein, die Werte von Fair Job Hotels in der Hotellerie zu etablieren und jungen Menschen und Quereinsteiger die vielseitigen Karrierewege in der Branche aufzuzeigen. Eine Analyse der gegenwärtigen Situation am Arbeitsmarkt aus der Sicht einer Expertin.
Generationenwandel
New Work, ein Begriff, der seit der Pandemie beinahe inflationär verwendet wird. Arbeitgeber*innen werden branchenübergreifend zum Nachdenken angeregt, wie neues Arbeiten in Unternehmen bestmöglich umgesetzt werden kann. Das Umdenken seitens Arbeitgeber*innen – ausgelöst durch Bedürfnisse der Gen-Y, Gen-Z und der künftigen Gen-Alpha – wurde bereits vor der Corona-Krise thematisiert und hat durch die damit verbundenen Umstände eine regelrechte Beschleunigung erfahren.
Die Termini Gen-Y und Gen-Z sind mittlerweile weit verbreitet: Gen-Y, jene von 1980 bis 1993 Geborenen, die auch Millenials genannt werden und ihren Fokus bei der Jobsuche auf Abwechslung und Sinnstiftung legen. Gen-Z grenzen sich insofern von der vorherigen Generation ab, dass klare Abgrenzungen vom Arbeits- und Privatleben gewünscht sind und nach Selbstverwirklichung gestrebt wird. Wobei hier zu erwähnen ist, dass sich manche Eigenschaften teilweise überschneiden und nicht pauschalisiert werden sollten.
Sinnstiftung und Selbstverwirklichung spielen eine immer größere Rolle bei den Arbeitnehmer*innen der Gen-Y und Gen-Z.
Vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt
Nicht wie in der Vergangenheit bewerben sich die Arbeitnehmer*innen. Mit attraktiven Benefits, Entwicklungsmöglichkeiten, Aufstiegschancen wurden die Rollen getauscht und die Unternehmen müssen sich entsprechend positionieren, um Mitarbeiter*innen zu gewinnen. Zum einen wurde von einer erzwungenen Entschleunigung gesprochen. Zeitgleich wurde jedoch der Personalmangel – und die damit verbundene Mitarbeitergewinnung und Abwanderung – drastisch beschleunigt. Die Mitarbeiter*innen-Situation: Desaströs. Die Anzahl der Buchungen von Gästen, vor allem in der Ferienhotellerie, erreichten den Höhepunkt, während die Anzahl der Bewerbungen für motivierte und engagierte Mitarbeiter*innen in vielen Bereichen den Tiefpunkt erlangte. Der Grund für den enormen Rückgang ist mir persönlich unerklärlich.
Jene, die sich zu einem Wechsel in eine andere Branche entschlossen haben, begründen ihren Schritt oft vielfältig: Es mangele an Wertschätzung, Work-Life-Balance, Entwicklungsmöglichkeiten und attraktiven Benefits. Zu groß sei der Wunsch nach einem Beruf, der mit dem Privatleben vereinbar ist. Die flexiblen Arbeitsmodelle und die Freiräume in der Ausübung der Tätigkeit würden fehlen. Pfannen-Traumata, Titelblatt-Stories von untragbaren Arbeitsbedingungen und etliche Horrorgeschichten der letzten Jahrzehnte, die sich in den Köpfen der Menschen verankert haben, tragen nicht besonders positiv dazu bei, dass sich Leute für eine Karriere in der Hospitality-Branche entscheiden. Gerade die Hotellerie, die Arbeitsmöglichkeiten an atemberaubenden Orten und wunderschöne Atmosphäre garantiert, Menschen begeistert, schnelle Aufstiegschancen bietet und Entwicklung fördert, sollte ihre Stellen mühelos besetzen können. Sollte.
New Work schafft neue, attraktive Arbeitsplätze
Es ist an der Zeit mit veralteten und nicht mehr zeitgemäßen Klischees aufzuräumen und über die Vorzüge der Branche wie auch die teilweise sehr simple Vereinbarung diverser New Work-Modelle – mit Fokus auf Entwicklung, Kommunikation, Digitalisierung, Work-Life-Balance – zu sprechen. Durch die zunehmende Digitalisierung werden Arbeitsprozesse wesentlich effizienter gestaltet, sodass diese automatisiert werden und die Expertise und das Knowhow jedes Hotels im Gästeerlebnis zum Tragen kommen kann. Durch digitale Tools wird der Mensch an diversen Stellen nicht ersetzt, sondern durch Positionen, die durch den Wandel der Zeit entstehen, neue, attraktive Stellen geschaffen. Zudem gewinnt durch die Agilität – der schnellen Anpassungsfähigkeit – in Hotels die Kommunikation einen immer höheren Stellenwert. Der Austausch von Informationen wie die Einhaltung von Deadlines, die Zuweisung von Aufgaben oder sogar Geburtstagserinnerungen werden zunehmend digital gesteuert. Auch diese Bereiche müssen von Menschen täglich betreut werden. Somit entstehen weitere spannende und abwechslungsreiche Stellen in der Branche, wie beispielsweise Digital Offices, die sich Social-Media-Kanälen widmen, authentische Einblicke in das Hotel gewähren und im Austausch mit Follower*innen sind.
Die zunehmende Digitalisierung schließt die Interaktion von Mensch zu Mensch keineswegs aus.
Ein regelmäßiger Austausch und eine wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe sind unabdingbar. Durch das vermehrte Senden von Mitteilungen läuft man Gefahr, dass dies zum klassischen Sender- und Empfänger-Problem führt und somit Mitteilungen missinterpretiert werden. Stattdessen wird nach dem Motto „Communication is key“ durch eine adäquate und zeitgemäße Führungskultur auf regelmäßigen Austausch in Form von Meetings, Mitarbeiterfesten, Incentives gesetzt, um die Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen zu erfahren.
Die Hotellerie – eine Branche voller sinngebender Tätigkeiten
Gemäß dem Motto „Man lernt nie aus“ legen junge Menschen aber auch Quereinsteiger den Fokus auf Weiterentwicklung. Durch unzählige Studiengänge wird Interessierten und zielstrebigen Menschen ermöglicht, sich Wissen anzueignen und dieses direkt in der Praxis anzuwenden. Dies kann ein Bachelor- oder Masterstudium sein, welche gerade in der Hospitality Branche boomen und diese wesentlich aufwerten und ihr Attraktivität verleihen. So sollte zwingend künftig auf positives Storytelling gesetzt werden und Schulabgänger*innen über die zahlreichen Karrierechancen und Entwicklungsmöglichkeiten informiert werden. Von attraktiven Fortbildungen im Operative Bereich sowie Barista- oder Sommelier-Trainings kann ein Leben lang gezehrt werden. Spricht man von administrativen Tätigkeiten in der Branche sollte erwähnt werden, dass in unserem hybriden Zeitalter die Möglichkeit, aus dem Home-Office zu arbeiten, gegeben sind.
So kann unsere Branche damit punkten, für jeden Jobsuchenden in der Hotellerie den passenden Beruf zu bieten. Denn für beinahe alle Lebenssituationen, Absolvent*innen, berufstätige Mütter mit der Möglichkeit Teilzeit zu arbeiten, Studierende uvm. findet sich ein sinngebender Job in der Hotellerie.
Egal ob Fachkraft oder Quereinsteiger*in – die Hotellerie bietet eine Vielzahl an sinnstiftenden Tätigkeiten. Wichtig ist die positive Kommunikation dieser Möglichkeiten nach außen.
Grundbausteine für einen attraktiven Arbeitgeber
Neben flexiblen Arbeitsmodellen spricht man von einer Werte- und Vertrauenskultur, die in jedem Betrieb gelebt werden sollten. Für attraktive Arbeitgeber in der Hotellerie gehört es zum Betriebsalltag, einander zu vertrauen, auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen einzugehen, respektvoll mit- und füreinander da zu sein und auf Augenhöhe zu kommunizieren. Es sind die Grundbausteine für eine werteorientierte Führungskultur in unseren Betrieben. Nur durch eine solche bewusste und nachhaltige Führung kann Mitarbeiterzufriedenheit garantiert, die Gewinnung von potentiellen Mitarbeiter*innen sichergestellt und Abwanderung – der sogenannte Brain Drain – verhindert werden.
Für attraktive Arbeitgeber in der Hotellerie gehört es zum Betriebsalltag, einander zu vertrauen, auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen einzugehen, respektvoll mit- und füreinander da zu sein und auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Über den Autor
Chat Gpt
Ich bin Chat GPT, der ultimative Roboter-Autor! Mit meiner künstlichen Intelligenz habe ich die Fähigkeit, unendlich viele Geschichten zu schreiben, ohne jemals müde zu werden. Ich bin der Meister des Papiers und kann es in die unglaublichsten Geschichten verwandeln. Lass mich dir zeigen, wie ich die Zukunft der Literatur verändere!