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„Fühl dich hier wie in der Bude deines besten Freundes“ – Superbudist Michael Todt im Gespräch

Jung, kreativ, freiheitsliebend und darüber hinaus auch noch höchst erfolgreich – diesen Geist verkörpern nicht nur die Superbuden, sondern auch das gesamte Team dahinter. Michael Todt, Geschäftsführer der neuen Superbude am Wiener Prater, erzählt im Interview mehr über sich, seinen außergewöhnlichen Arbeitsplatz und seinen Weg, auf dem ihn hotelkit schon lange im Arbeitsalltag begleitet.

Michael Todt ist Hotelier aus Leidenschaft und Geschäftsführer der neuen Superbude Wien.

Deine Berufslaufbahn ist für dein Alter höchst beeindruckend: Du bist GM der Superbude am Wiener Prater, warst dies davor bei 25hours Hotels und hast schon viele andere Stationen hinter dir. Kann man sagen, dass du Hotelier aus Leidenschaft bist? Wie motivierst du dich?

Ich bin definitiv Hotelier aus Leidenschaft. Was mich in meiner täglichen Arbeit motiviert, ist einfach der Spaß, den ich dabei habe, mit Menschen zusammenzuarbeiten. Es kommt nicht selten vor, dass ich auch abends ein wenig länger bleibe, weil ich in ein spannendes Gespräch verwickelt bin. Diese Leidenschaft, zu kommunizieren, habe ich offensichtlich von meiner Mutter, auf die ich als Kind auch oftmals im Auto warten musste, wenn sie beim Einkaufen wieder von jemandem in eine Unterhaltung verwickelt wurde. Was mich damals nervte, kann ich heute nur allzu gut nachvollziehen.

Es ist einfach so, dass ich gerne in der Umgebung von Menschen bin und Teams zum Funktionieren bringe. Natürlich wäre es gelogen, hier den Anschein zu erwecken, bei mir wäre immer alles glatt gelaufen. Es gab in der Vergangenheit auch Stationen in Betrieben, wo ich mich weniger wohl fühlte. Diese Tiefs bringen einen im besten Fall ja am Ende voran und inspirieren dazu, etwas zu ändern. In der Superbude habe ich genau diesen Entfaltungsraum, den ich im Beruf brauche. Wir sind in unseren Entscheidungen niemandem als uns selbst Rechenschaft schuldig, da wir kein Teil einer großen Hotelkette sind. Hierdurch entsteht ein guter Boden für freiheitsliebende Menschen und deren Kreativität. Nur zu sagen, dass man eine bodenständige und ehrliche Kultur lebt, sich selbst nicht so ernst nimmt und gerne auch mal aneckt – das können viele Betriebe. In der Superbude passiert das, ohne lange darüber nachzudenken und so gut wie von alleine.

Nur zu sagen, dass man eine bodenständige und ehrliche Kultur lebt, sich selbst nicht so ernst nimmt und gerne auch mal aneckt – das können viele Betriebe. In der Superbude passiert das, ohne lange darüber nachzudenken und so gut wie von alleine.

Geschäftsführer
Michael Todt Geschäftsführer der Superbude am Wiener Prater

Dein aktuelles Projekt Superbude ist ein sehr innovatives, junges Konzept. Kannst du uns etwas über die Entstehung und Idee von Superbude erzählen?

Die Idee für die Superbuden stammt von unserem Eigentümer Kai Hollmann, unter anderem auch Gründer der 25hours Hotels. Im Hamburger Stadtteil St. Georg in der Nähe des Hauptbahnhofs stand ein Druckereigebäude leer, das im Besitz von Kais Familie war. Nun war die Frage, was man mit dieser Immobilie anfangen sollte. Auf einer Dienstreise nach Berlin kam Kai die zündende Idee, als ihm die Werbung für eine Hostel-Kette ins Auge fiel. Was wäre, wenn man einen Hybrid zwischen Hostel und Hotel schaffen würde? Einen Ort, an dem unterschiedliche Zielgruppen – Backpacker, Businessreisende, Familien – in ungezwungener Atmosphäre aufeinandertreffen würden und ihren Aufenthalt kostengünstig, aber qualitativ hochwertig wie in einem Hotel verbringen könnten.

Durch weitere kreative Einfälle von unserem Area General Manager Jörn Hoppe ergänzt, entwickelte sich ein Ort der Begegnung mit ansprechendem, mitunter auch erfrischend unkonventionellem Interieur. So wird in den Superbuden der Do-it-yourself-Gedanke gelebt, etwa eine Schubkarre zur Sitzgelegenheit umfunktioniert oder Rohstoffe wie Sperrholz in die Raumgestaltung integriert. Im Rahmen unseres Artist in Residence-Programms „Imaginary Patterns“ laden wir Künstler*innen aus aller Welt dazu ein, für eine Zeit bei uns zu leben und uns dabei zu helfen, die Superbude kreativ weiterzuentwickeln. Der Gedanke dahinter ist, dass die Superbude niemals wirklich „fertigwerden“ soll. Dabei sind wir für jegliche Disziplinen zu haben – hier werden keine Grenzen gesetzt.

Bei uns kommen die Leute zusammen, ähnlich wie bei einem Wiener Würstelstand oder auf St. Pauli in Hamburg beim Fußball. Großer Beliebtheit erfreut sich etwa unsere regelmäßig stattfindende Veranstaltungsreihe „Sound Kuchen“, bei der Leute gegen ein Stück Kuchen ein Konzert in einer unserer Lobbys besuchen können. Hierdurch entsteht das wohl größte Kuchenbuffet der Stadt.

„Ein Hybrid aus Hostel und Hotel, ein Ort, an dem sich unterschiedliche Zielgruppen – Backpacker, Businessreisende, Familien – in ungezwungener Atmosphäre begegnen: Das ist die Idee hinter den Superbuden.

Geschäftsführer
Michael Todt Geschäftsführer der Superbude am Wiener Prater

Unkompliziert und freundschaftlich ist die Atmosphäre der Superbude Hostels / Homes. Ist es als Chef nicht eher schwierig sich Respekt zu verschaffen, wenn alles so locker ist? Welchen Leadership Style verfolgst du?

Das ist wirklich eine gute Frage, da es tatsächlich ein Balanceakt ist, das richtige Maß zwischen Lockerheit und Professionalität zu finden. Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass es letztlich doch wichtig ist, klare Spielregeln zu definieren, an denen sich die Mitarbeiter*innen orientieren können: Wie sehen unsere Abläufe aus? Wo liegen die Schnittstellen zwischen den Abteilungen? Wie wird mit Rauchpausen umgegangen? Das und vieles mehr muss festgeschrieben sein. Auch Hierarchiestufen haben ihre Berechtigung. Am Ende des Tages muss jemand ein Auge darauf haben, dass die gesteckten Ziele auch erreicht werden. Zugleich stehe ich mit voller Überzeugung für Empowerment, gebe meinen Mitarbeiter*innen also auch die Möglichkeit, auf Eigeninitiative Entscheidungen zu treffen.

Mitarbeitermotivation und Mitarbeiterbindung: Deine Tipps?

Wenn es um Mitarbeitermotivation und die Abwanderung von Fachkräften geht, hat ja im Moment so gut wie jeder eine einfache Lösung parat. Fakt ist aber, dass es sich hierbei um ein hochkomplexes Thema handelt und die Pandemie die Lage noch einmal erheblich verschärft hat. Ein Allheilmittel gibt es für dieses Problem wohl nicht. In der Superbude legten wir den Fokus auf zwei Dinge: Ein schönes Hotel zu bauen und ein gutes Produkt zu kreieren.

Ein Arbeitsplatz, an dem Menschen sich wohl fühlen, ist schon einmal sehr viel wert. Wenn dort Werte vertreten werden, mit denen diese sich identifizieren können, ist bereits eine ideale Grundlage geschaffen, Arbeitskräfte für längere Zeit zu binden. Ein faires Gehalt und eine wertschätzende Arbeitskultur tragen bei uns dazu bei, dass unsere Mitarbeiter*innen gerne hier arbeiten. Diese Freude wiederum tragen die Kolleg*innen nach außen, sodass sich über Mundpropaganda verbreitet, dass die Superbude ein cooler Arbeitsplatz ist. 

Eine Mischung aus Hotel und Hostel? Die Superbuden leben dieses Konzept und begeistern hiermit Tausende Menschen.
Egal, ob Backpacker, Businessreisender oder Familie – in den Superbuden findet jeder etwas nach seinem Geschmack.

Die Superbude Wien hat im Juni 2021 eröffnet. hotelkit habt ihr aber schon seit Februar 2020. Wie hat euch das System in der Pre-Opening-Phase geholfen?

hotelkit hat mich auf fast allen meinen Stationen in der Hotellerie begleitet. Daher ist es für mich mittlerweile schwer, mir einen Arbeitsalltag ohne dieses smarte Intranet vorzustellen. Die große Stärke von hotelkit ist, die Kommunikation zu verbessern und das gesamte Team an einer Stelle zu verbinden. Zudem schätze ich es, nachvollziehen zu können, wer was bereits gelesen hat. Auch im Bereich des Housekeepings und der Reparaturen ist hotelkit eine große Stütze.

Während des Pre-Openings gelang es uns, mit hotelkit die Motivation innerhalb des Teams aufrechtzuerhalten. Über News informierten wir die Mitarbeiter*innen über jeden Fortschritt, beispielsweise die Ankunft besonderer Designer-Möbel oder anderer Einrichtungsgegenstände. Moments wiederum konnten wir gezielt dazu einsetzen, damit sich unsere Teams in Wien und Hamburg besser kennenlernten. Hierzu veranstalteten wir eine kleine Challenge: Einen virtuellen Staffellauf in Form von Videos, in denen die Mitarbeiter*innen sich selbst und ihre persönlichen Lieblingsorte der jeweiligen Stadt vorstellen. So wurde der Zusammenhalt zwischen den vier Standorten gestärkt und alle lernten sehenswerte Plätze in Wien und Hamburg kennen.

Wir setzten hotelkit Moments gezielt dazu ein, um unsere Teams in Hamburg und das Team am Wiener Prater zu vernetzen. Mitarbeiter*innen stellten in kurzen Videos ihren Lieblingsplatz in der Stadt vor und versteckten dort einen Gegenstand. Der/Die Nächste in der Reihe musste diesen Gegenstand dann finden und in weiterer Folge dieselbe Aufgabe an seinem Lieblingsort erledigen.

Geschäftsführer
Michael Todt Geschäftsführer der Superbude am Wiener Prater

Wie stehst du zum Thema Nachhaltigkeit? Was genau macht ihr bei Superbude in diesem Bezug?

Ressourcenschonung ist einer der Grundwerte unseres Unternehmens. Um nur einige Beispiele zu nennen, in welchen Bereichen wir nachhaltig agieren: Wir nutzen Fair-Trade-Bettwäsche, die Zimmerreinigung gibt es nur auf Anfrage, ebenso werden Handtücher nur gewechselt, wenn der Gast dies wünscht. Dadurch sparen wir Chemie und Energie. Unser Interieur besteht zu einem großen Teil aus Möbeln, die wir auf einer Secondhand-Online-Plattform erstanden haben. Ich glaube, es ist wichtig, Ausrangiertes weiter zu verwenden oder zu reparieren, anstatt es auf der Deponie zu entsorgen. In Wien haben wir außerdem die gastronomische Infrastruktur, dass wir Speisen ausschließlich à la carte anbieten können, wodurch viel weniger Lebensmittel in der Mülltonne landen.

Kannst du dich an ein besonders cooles Gästeerlebnis erinnern?

Was mich immer besonders glücklich macht, sind Kinder, die sich bei uns wohl fühlen. Hierfür bieten wir diesen ein reiches Betätigungsfeld in der Lobby mit kleinen Tischen und Stühlen. Auch unsere Themenbuden kommen bei Familien gut an, etwa die so genannte Gamer-Bude. Dort gibt es fünf Betten und eine fünf Meter lange Decke, mit der sich alle gemeinsam zudecken können. Ein Pärchen berichtete uns, dass sie kaum Zeit hatten, sich Wien richtig anzusehen, weil ihre Kinder so viel Spaß bei uns im Hotel hatten.

Zukunftspläne?

Derzeit bin ich mit Herz und Seele Geschäftsführer der Superbude in Wien. Natürlich haben wir auch die Eröffnung weiterer Standorte in der Zukunft im Sinn, wobei noch offen ist, wo und wann dies passieren wird.

Quick Questions:

3 Dinge die du auf eine einsame Insel mitnehmen würdest?

Meine Familie, mein Handy und AirPods, damit ich Musik und Hörbücher anhören kann.

Die letzte App, die ich mir heruntergeladen habe?

Den Grünen Pass.

Android oder IOS?

IOS.

Frühaufsteher oder Nachtschwärmer?

Ich kann nachts oft besser arbeiten 😊.

Tee oder Kaffee?

Kaffee.

About Superbude: Die offene und abenteuerlustige Atmosphäre eines Hostels mit dem qualitativen Anspruch eines Hotels zu verbinden, das war die Grundidee von Kai Hollmann und Jörn Hoppe. Aus diesem kreativen Einfall wurde seit der Eröffnung der ersten Superbude im Hamburger Stadtteil St. Georg am 18. April 2008 ein mehrfach prämiertes Erfolgskonzept, das mittlerweile an vier Standorten umgesetzt wurde (Hamburg: St. Georg, St. Pauli, Altona; Wien: Prater). Hier treffen in gemütlichem WG-Flair Familien auf Individualreisende, Businessmenschen auf Backpacker, genießen ihren Drink bei einem Couchkonzert und fühlen sich, als ob sie bei Freund*innen zu Gast wären. Das wohl aktuell hipste Wohnzimmer der Weltstädte Wien und Hamburg. Seit Februar 2020 ist in den Superbuden hotelkit im Einsatz.

Möchtest auch du effizient und ressourcenschonend wie die Superbuden kommunizieren?

Michael Santner ist Text Content Manager bei hotelkit.

Über den Autor

Michael Santner

Berichte von verarmten Dichtern während seines Studiums bewogen ihn dazu, seiner Passion an einem festen Arbeitsplatz nachzugehen. Im Marketing von hotelkit kümmert er sich darum, die Ideen seiner Kolleg*innen in spannende Geschichten zu verpacken.

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