2021 blieben 10 Prozent aller Arbeitsplätze in der Hotelbranche unbesetzt, das sind laut Bureau of Labor Statistics (BLS) 1,7 Millionen offene Stellen. Hinzu kam eine grassierende Kündigungswelle: 1 Millionen Mitarbeiter*innen fassten den Entschluss, ihr berufliches Glück anderswo zu suchen. Für Hotelbetreiber*innen wurde in Folge dieser unerfreulichen Entwicklung eines mehr als deutlich: Um trotz hoher Fluktuation und steigender Löhne qualitativ hochwertigen Service bereitstellen zu können und zugleich Gewinne zu erzielen, würden digitale Tools zur effizienten Unterstützung von Prozessen vonnöten sein.
Rasante Entwicklungen am Hoteltechnologiemarkt
Der Hoteltechnologiemarkt hat auf die Situation der Branche reagiert: Mittlerweile gibt es ein vielseitiges Angebot an Softwarelösungen, die die Leitung eines Betriebs erleichtern und Hoteliers und deren Mitarbeiter*innen im Arbeitsalltag unterstützen sollen. Und jedes Jahr kommen neue Systeme dazu: Besonders in den Segmenten PMS (57 neue Produkte 2021), Hotel Management System (10 neue Produkte 2021), Staff Collaboration Software (insgesamt 44 Produkte) und Housekeeping Software (4 neue Produkte 2021) gibt es eine florierende Produktpalette aufgrund der erhöhten Nachfrage aus der Branche. Folgende Grafik aus dem Market Leaders Index von Hotel Tech Report zeigt, wie vielseitig das Angebot am Hoteltechnologiemarkt inzwischen ist:
Digitale Kommunikation im Team für Informationstransparenz und Effizienz
Für die reduzierte Belegschaft haben sich die Einsatzbereiche verändert: Es ist mittlerweile nicht mehr unüblich, dass Mitarbeiter*innen mehrere Rollen im Hotel erfüllen, beispielsweise Techniker*innen Aufgaben im Housekeeping übernehmen oder Frontoffice-Mitarbeiter*innen auch im Zimmerservice zum Einsatz kommen. Gezwungenermaßen müssen sich Hoteliers darüber Gedanken machen, wie sie mit weniger Personal weiterhin allen Aufgaben eines Hotelbetriebs nachkommen können. Nach dem Prinzip “Do more with less” bereitet man sich darauf vor, auch in Zukunft mit weniger Personal auskommen zu müssen. In übergreifenden Trainings werden Mitarbeiter*innen mit verschiedenen Positionen vertraut gemacht.
Digitale Kommunikation erleichtert den Arbeitsalltag und macht dadurch den Arbeitsplatz Hotel wieder attraktiver.
Effiziente Kommunikation und Informationstransparenz sind die Schlüssel, damit auch reduzierte Teams optimal zusammenarbeiten. Deshalb verzichten immer mehr Betriebe auf Papier, Telefonate und E-Mails und setzen stattdessen digitale Kollaborationsplattformen ein, die auch mit dem Smartphone abrufbar sind. Diese erleichtern die interne Kommunikation, auch mit jenen Mitarbeiter*innen, die sich in ihrem Arbeitsalltag immer in Bewegung befinden und erfahrungsgemäß telefonisch oft schwer erreichbar sind. Darüber hinaus können mit digitalen Kommunikations-Tools Standards und SOPs ortsunabhängig bereitgestellt werden. Die Mitarbeiter*innen haben dadurch die Möglichkeit, sich über diverse Prozesse auf ihrem Smartphone zu informieren und müssen dafür keine dicken Ordner durchsuchen. Der größte Vorteil digitaler Kommunikationsplattformen ist jedoch, dass sie Teams vernetzen, deren Arbeitsalltag erleichtern und dadurch den Arbeitsplatz Hotel wieder attraktiver machen.
Die Bewertungsplattform Hotel Tech Report listet hier die aktuell beliebtesten Kollaborationsplattformen für Hotels.
Hohe Qualität trotz weniger Personals: Self-Service-Check-in & Chatbots
Wie kann der Service in Hotelbetrieben trotz geringerer Personalressourcen auf hohem Niveau gehalten werden? Dass die Reise des Gastes von der Buchung bis zur Bezahlung inzwischen weitgehend digital verläuft, ist nichts Ungewöhnliches mehr. Auch was vor wenigen Jahren beim einen oder anderen womöglich Befremden ausgelöst hätte, führt heute nicht mehr zu großer Verwunderung. So begegnet man immer häufiger dem Self-Service-Check-in an Stelle der klassischen Rezeption. In der Gästekommunikation setzen mittlerweile zahlreiche Hotels, etwa Häuser der internationalen Radisson Hotel Group, auf den Einsatz von Messaging Plattformen. So kann das Personal rasch auf die Wünsche von Gästen eingehen, ohne dass lange Telefonate zwischen Gast und Frontoffice bzw. Frontoffice und anderen Abteilungen vonnöten sind. Besonders effizient sind Schnittstellen zwischen hotelinternen Kollaborations-Tools und Chatbots, da so zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden und nicht nur die Kommunikation zwischen den Mitarbeiter*innen, sondern auch die Interaktion mit den Gästen in einem System abgewickelt werden kann.
Zentrale Wissensdokumentation mit Videos und Bildern, digitale Checklisten für alle Bereiche und ein gut vernetztes Team? Es ist möglich!
Digitales Housekeeping – intelligenter Einsatz der Personalressourcen
Die vergangenen zwei Jahre haben das Thema Hygiene auch in der Hotellerie ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Die Umsetzung staatlicher Vorgaben stellte Hotel-Teams vor große Herausforderungen. Um die Zimmerreinigung gemäß sich ständig wandelnder Richtlinien effizient abzuwickeln und zugleich die geringeren Personalressourcen optimal einzusetzen, entschieden sich viele Hotels zur Implementierung von Housekeeping-Softwares, die den Planungsprozess sowie die Abbildung von standardisierten Abläufen wesentlich erleichtern können. Die Bewertungsplattform Hotel Tech Report listet hier die aktuell beliebtesten Housekeeping-Softwares.
Wartungsarbeiten – Nachhaltige Qualitätssicherung durch digitale Tools und NFC-Technologie
Wie bedeutend die regelmäßige und ordnungsgemäße Wartung für die Langlebigkeit von Geräten und Anlagen ist, wurde vielen Hoteliers spätestens während der gezwungenen Schließungen in der Pandemiezeit bewusst. Um diese notwendigen Kontrollen verlässlich durchzuführen und die Techniker*innen in ihrer Arbeit zu unterstützen, entschlossen sich zahlreiche Hotels zur Implementierung von digitalen Tools für Facility Management und Asset Management. Diese bilden den Prozess der Wartung strukturiert ab und benachrichtigen die zuständigen Personen zuverlässig, wann immer eine Kontrolle bei einem Gerät durchzuführen ist. Durch Informationstransparenz wird die Zusammenarbeit von mehreren Teams erheblich erleichtert.
Ökonomisches Gerätemanagement spart Arbeitszeit und schafft Nachhaltigkeit.
Darüber hinaus nutzen immer mehr Hotels NFC-Tags im Arbeitsalltag. Diese vielseitig einsetzbaren Chips können an verschiedensten Kontrollpunkten angebracht werden, beispielsweise Feuerlöschern, Liftanlagen oder der Notfallbeleuchtung. Durch deren Scan kann so einerseits bestätigt werden, dass etwas kontrolliert wurde, andererseits können NFC-Tags auch notwendiges Wissen vor Ort bereitstellen, indem sie mit Wissensartikeln auf digitalen Kommunikationsplattformen verknüpft werden. Das schafft Nachhaltigkeit, ökonomisches Gerätemanagement und erleichtert Techniker*innen den Arbeitsalltag.
Eine digitale Plattform für Collaboration, Housekeeping und Facility Management:
Über den Autor
Michael Santner
Berichte von verarmten Dichtern während seines Studiums bewogen ihn dazu, seiner Passion an einem festen Arbeitsplatz nachzugehen. Im Marketing von hotelkit kümmert er sich darum, die Ideen seiner Kolleg*innen in spannende Geschichten zu verpacken.